Neue Testmethodik, um Anzahl der Fußgängerunfälle zu minimieren

Das Kasseler Unternehmen FLAVIA IT sowie die Universität Kassel entwickeln neuartige Testmethodik, um erstmals Fußgängerunfälle zu vermessen und damit die Entwicklung von Fußgängerschutzsystemen zu ermöglichen.

Jährlich sterben rund eintausend VRU (engl. Vulnerable Road User, Fußgänger/ Fahrradfahrer) im deutschen Straßenverkehr. Kooperative VRU Schutzsysteme versprechen die Unfallzahlen deutlich zu reduzieren. Ihre Entwicklung erfordert ein detailliertes Verständnis des Zusammenhangs von VRU Bewegungen und Unfallszenario.

Klassisch werden VRU Unfälle mit Simulationen oder Dummys untersucht. Beide Ansätze berücksichtigen jedoch nicht das spezifische Verhalten und Reaktionen einer realen Person.

Das Fachgebiet ComTec (Kommunikationstechnik) der Uni Kassel unter Leitung von Prof. David wird mit dem in Kassel ansässigen Unternehmen FLAVIA IT in dem Verbundprojekt Sichere_VR eine neue Testmethodik aufbauen, die dieses Problem angeht. Die Testmethodik ermöglicht es erstmalig VRU Unfälle realitätsnah durchzuführen und zu vermessen. Dabei bewegt sich ein VRU an einer realen Straße und gleichzeitig völlig ungefährlich für ihn mittels einer VR (Virtuellen Realität) in einem Unfallszenario. Die VRU Positionen und Aktivitäten werden parallel über das VR-System sowie der Smartphone-Sensorik des VRU aufgezeichnet. Die so gewonnen Daten können in weiteren Vorhaben zur Optimierung von VRU Schutzsystemen verwendet werden, um die Zahl der Verkehrstoten und Verletzten zu reduzieren.

„Das Projekt Sichere_VR wird im Rahmen der Innovationsinitiative mFUND mit insgesamt 100.000 Euro durch das Bundesministerium für Digitales und Verkehr gefördert.”

Das Vorhaben startet im Januar 2022 und läuft für ein Jahr. Die neue Testmethodik stärkt die Forschungen von ComTec im Bereich des VRU Schutzes. Die FLAVIA IT bringt ihre Expertise in Computervisualistik und Virtual Reality ein.

Am Montag, den 21.03.2022 findet das Kick-off Meeting für das Sichere_VR Projekt statt, zu dem die Fachöffentlichkeit herzlich eingeladen ist. Den Link zu dem Kick-Off Zoom-Call finden Sie hier.

Über das Förderprogramm mFUND des BMDV

“Im Rahmen des Förderprogramms mFUND unterstützt das BMDV seit 2016 Forschungs- und Entwicklungsprojekte rund um datenbasierte digitale Innovationen für die Mobilität 4.0. Die Projektförderung wird ergänzt durch eine aktive fachliche Vernetzung zwischen Akteuren aus Politik, Wirtschaft, Verwaltung und Forschung und die Bereitstellung von offenen Daten auf dem Portal mCLOUD. Weitere Informationen finden Sie unter www.mfund.de.“

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